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Weltzeit
Moderation: Margarete Wohlan Bulgariens Justiz Von der Mafia gekapert Von Diljana Lambreva In Bulgarien wird es am 9. Juni parallel zur Europawahl auch eine vorgezogene Parlamentswahl geben - es ist die sechste innerhalb von drei Jahren. Gescheitert ist die sehr heterogene Koalition, die seit Oktober 2023 regiert hat, an der Justizreform, die eine der drei Regierungsparteien GERB nicht mittragen wollte. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Bulgarien schon mehrmals verwarnt, weil das Land versucht, kritische Richterinnen und Richter mit Disziplinarverfahren zum Schweigen zu bringen. Und der Mord im Januar 2024 an Martin Bozhanov alias Notarius, Chef einer kriminellen Gruppierung innerhalb der Justiz, die Einfluss auf Gerichtsverfahren nahm, beseitigt auch den letzten Zweifel daran, dass die Korruption Bulgariens Rechtswesen im Griff hat.
Zeitfragen. Feature
Deep Science - Wer rettet die Erde? (4/5) Rattenjagd für Artenschutz Von Lennart Pyritz Folge 5 am 13.06.2024 Bei einem Experiment entwischt dem neuseeländischen Forscher James Russel eine Ratte. Ist Neuseelands Plan, bis 2050 alle Ratten, Hermeline und Possums auszurotten, also purer Größenwahn? Als junger Forscher setzt James Russell auf einer kleinen neuseeländischen Insel eine Ratte aus. Er will verstehen, wie sich das invasive Tier bei der Neubesiedlung verhält - und wie es sich schnell wieder einfangen lässt. Doch die Ratte entwischt und schwimmt hunderte Meter zu einer Nachbarinsel. Das hätte den Biologen fast seine wissenschaftliche Karriere gekostet. Doch er macht weiter. Inzwischen berät Russell die Regierung beim Projekt "Predator Free 2050". Dahinter steckt ein ehrgeiziger Plan: Bis 2050 sollen alle Ratten, Hermeline und Possums - invasive Raubtiere - in Neuseeland ausgerottet werden, um die seltene heimische Vogelfauna zu schützen. Kann das Projekt gelingen? Eine Geschichte über die Widerstandsfähigkeit von Ratten, Hermelinen und Opossums - und über die Hybris des Menschen.
Konzert
Mozartfest Würzburg Kaisersaal der Würzburger Residenz Aufzeichnung vom 26.05.2024 Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert-Ouvertüre op. 26 "Die Hebriden" Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219 Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 "Schottische" Alina Ibragimova, Violine Scottish Chamber Orchestra Leitung: Maxim Emelyanychev
Freispiel
Planet Egalia Ein feministisches Hörspiel-Musical Von Christiane Rösinger Regie: Susanne Krings Mit: Christiane Rösinger, Jona Aulepp, Andreas Schwarz, Doreen Kutzke, Sila Davulcu, Minh Duc Pham, Malte Göbel, Laura Landergott, Albertine Sarges, Denise Kaey Kiel, Julie Miess Ton: Jean Szymczak Produktion: WDR 2023 Länge: 52'56 Eine interstellare Reisegruppe macht sich auf die Suche nach utopischen Planeten, auf denen Genderfragen ganz anders beantwortet werden als auf der Erde. Musikerin Christiane Rösinger nimmt uns mit in ein feministisch-utopisches Universum. Wir landen auf dem "Planet Egalia": erfunden mitten in der Blütezeit der feministischen Utopie, den 1970er-Jahren, in denen die norwegische Autorin Gerd Brantenberg in ihrem Roman "Die Töchter Egalias" die herrschenden Geschlechterverhältnisse umkehrte. Egalia ist für unsere interstellare Reisegruppe aber bloß der Startpunkt einer Reise zu weiteren utopischen Planeten, auf denen Genderfragen noch ganz anders beantwortet werden. Nach der Landung auf der Erde herrscht hier kurioserweise immer noch die Vorstellung von zwei Geschlechtern vor. Von Planet zu Planet und Song zu Song machen die Musikerin Christiane Rösinger und ihr buntes Ensemble hörbar, dass die Erfüllung unserer Träume eine Frage des Genderuniversums ist, in dem wir uns befinden, und alles immer auch anders sein könnte. "Planet Egalia" wurde mit der Original-Besetzung der gleichnamigen Bühnenshow aufgenommen, die am Hebbel am Ufer in Berlin aufgeführt wurde. Christiane Rösinger, geboren 1961 in Rastatt, ist Musikerin, Autorin und Journalistin. Sie war Gründerin, Sängerin und Texterin der Berliner Bands "Lassie Singers" und "Britta". In den 90er Jahren gehörte sie zu den Betreiberinnen der legendären "Flittchenbar" am Berliner Ostbahnhof. Sie schreibt Kolumnen und andere Beiträge - vor allem über Popmusik und Popkultur - für verschiedene Zeitungen und Magazine, darunter taz, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung, seit 2008 die wöchentliche Kolumne "Aus dem Leben der Lo-fi-Boheme" für den österreichischen Radiosender fm4. Ihrem ersten Roman, "Das schöne Leben" (2008), folgte 2010 ihr erstes Soloalbum "Songs Of L. And Hate", 2017 "Lieder ohne Leiden". Christiane Rösinger spielte in mehreren Theater-Musicals, für die sie auch die Musik schrieb, darunter ihr erstes eigenes Musical "Stadt unter Einfluss" (2019).
Klangkunst
Die Ankunft der schwachen Impulse Von 48nord Mit: Henriette Schmidt und Thomas Dehler Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014 Länge: 52'00 Klang braucht Raum, um sich zu entfalten. Das Künstlerkollektiv 48nord startet eine akustische Reflexion über die realen und imaginären Resonanzräume unserer Gesellschaft: Utopien, Dystopien, Heterotopien. Während im Hintergrund die ersten Ufos landen, betreten wir Michel Foucaults Theoriegebäude und flanieren durch Andrei Tarkowskis "verbotene Zone". Im Zentrum wabert die dialektische Verschränkung von Innen und Außen: Klangzustände im Neben- und Übereinander. Ausklingen. Einschwingen. "Das ist der stillste Platz der Welt. Sie werden es noch selber sehen. Hier ist es so schön. Hier, hier ist ja niemand." (Arkadi und Boris Strugazki) 48nord ist ein Komponistenkollektiv, gegründet 1998. Seit dem Tod von Bassist und Multitalent Siegfried Rössert (1955-2020) wird das Musikprojekt als Duo von den Experimentalmusikern Ulrich Müller (Gitarre) und Patrick Schimanski (Schlagzeug) fortgeführt. Die Einflüsse der Gruppe speisen sich aus Soundart, Neuer Musik, Musique Concrète, Ambient und Industrial. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: "G-LOC" (2020).