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Kalenderblatt
Vor 40 Jahren: Bei der Katastrophe von Bhopal in Indien sterben Tausende Menschen
Sprechstunde
Ängste und Depressionen: Prävention und Therapie von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen Gast: Univ.-Prof. Dr. Michael Kölch, Leiter der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, Universitätsmedizin Rostock Am Mikrofon: Lennart Pyritz Hörertel.: 00800 4464 4464 sprechstunde@deutschlandfunk.de Kindheit, das ist eine Zeit zum Spielen und Lernen. Eine unbeschwerte Zeit. Diese Vorstellung trifft offenbar immer weniger zu. Natürlich haben Kinder und Jugendliche, so wie Erwachsene auch, Sorgen und Probleme. Doch für immer mehr Heranwachsende werden diese so groß, dass sie damit nicht mehr umgehen können. Die Folge: Immer mehr junge Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen. Darauf hat zuletzt unter anderem eine internationale Expertenkommission im Fachjournal "The Lancet Psychiatry" hingewiesen. Niederschwellige Anlaufstellen, ambulante Psychotherapie oder ein stationärer Aufenthalt: In der Sprechstunde geht es darum, wie psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen behandelt werden und mit welchen Herausforderungen sich PatientInnen und TherapeutInnen angesichts der steigenden Zahlen konfrontiert sehen. Und wir sprechen darüber, wie Eltern Probleme frühzeitig erkennen und gegenwirken können.
Feature
Another Earth, another Globe, invoked by another People Vom Diskurs der Rechte der Natur Von Barbara Eisenmann Regie: die Autorin Produktion: Deutschlandfunk 2023 Flüsse, Tiere, ganze Landschaften streiten vor Gericht. Vor allem im Globalen Süden sind die sogenannten Rechte der Natur weit verbreitet. Was heißt es, die Natur nicht mehr von ihrem Wert für den Menschen her zu denken? Kann man die Natur als Entität mit eigenen Rechten begreifen und können so Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie erstmals auf Augenhöhe ausgetragen werden? Kann ein allmählicher Systemwandel initiiert werden, dem eine zeitgemäße, die planetaren Grenzen berücksichtigende Betrachtung der Mensch-Natur-Verhältnisse zugrunde liegt? Mit Bruno Latour nimmt das Feature eine zukünftige, gemeinsam bewohnte Welt in Augenschein - "Another Earth, another Globe, invoked by another People" -, und zwar indem heute schon vor Gerichten gestritten wird, welchen Erdbewohnerinnen und Erdbewohnern welche Rechte zustehen. Wir befragen Rechts- und Sozialwissenschaftlerinnen und das Werk des französischen Philosophen. Another Earth, another Globe, invoked by another People
Hörspiel
The Guilty Nach dem Film von Gustav Möller und Emil Nygaard Albertsen Übersetzung aus dem Dänischen: Jörg Hartung Funkeinrichtung und Regie: Ulrich Lampen Mit: Matthias Brandt, Jeff Wilbusch, Anja Schneider, Aljosha Stadelmann, Judith Rosmair, Oliver Kraushaar, Helene Herwig, Paul Herwig, Constanze Becker, Bernd Moss, Martin Rentzsch, Patrick Güldenberg, Monika Oschek Ton und Technik: Alexander Brennecke, Christoph Richter Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020 Länge: 47'35 Notrufzentrale Kopenhagen: Der Polizist Asger bekommt einen seltsamen Anruf von einer Frau. Als er darin einen versteckten Hilferuf erkennt, bricht das Telefonat ab. Matthias Brandt in einem Hörspiel-Thriller nach dem preisgekrönten dänischen Kino-Film. Streifenpolizist Asger steht unter Strom: Eine letzte Nachtschicht noch in der Notrufzentrale der Kopenhagener Polizei, dann erwartet ihn der Gerichtsprozess, der über seine Karriere bei der dänischen Polizei entscheiden wird. Asger wurde strafversetzt und muss sich nun um die Probleme der Anrufer kümmern: Clubbesucher mit Überdosis, bestohlene Männer im Rotlichtviertel, Verkehrsunfälle. Doch plötzlich meldet sich eine scheinbar verwirrte Frau und spricht mit ihm wie mit ihrem kleinen Sohn. Der Polizist will schon auflegen, als er merkt, dass die Frau nicht allein ist und sich unfreiwillig in einem fahrenden Auto befindet. Asger setzt alle Hebel in Bewegung, um der Frau zu helfen, doch die Zeit läuft ihm davon. Und manchmal gibt es nichts Gefährlicheres als den Wunsch, einen begangenen Fehler wiedergutzumachen. Gustav Möller, 1988 in Göteborg geboren, ist ein schwedisch-dänischer Drehbuchautor und Filmregisseur. Mit dem Kurzfilm "I mørke" über einen Ausbruchsversuch aus der Psychiatrie schloss er sein Film- und Regiestudium in Kopenhagen ab. Seinen bisher größten Erfolg erzielte Möller 2018 mit dem Film "The Guilty". Der Film war der dänische Beitrag für den besten fremdsprachigen Film für den Oscar 2019 und erhielt mehrere internationale Preise. The Guilty
Jazz Live
Skandinavische Einheit Das Quartett Unionen Per "Texas" Johansson, Saxofon/ Bassklarinette/ Flöte Ståle Storløkken, Klavier/ Keyboards Petter Eldh, Bass/ Elektronik Gard Nilssen, Schlagzeug, Perkussion Aufnahme vom 3.9.2024 bei der Cologne Jazzweek im Filmhaus, Köln Am Mikrofon: Jan Paersch Bei Unionen treffen verschiedene Musikergenerationen und Nationalitäten aufeinander - benannt nach der Schwedisch-Norwegischen Union, die von 1814 bis 1905 existierte, trat das skandinavische Quartett bei der Cologne Jazzweek als starke Einheit auf. Einen Song haben sie nach ihren Geburtsjahren benannt: "6983" enthält mit 1969 das Jahr, in dem Per "Texas" Johansson und Ståle Storløkken auf die Welt kamen, und mit 1983 das Geburtsjahr von Petter Eldh und Gard Nilssen. Die Vier haben sich groovendem Modern Jazz mit Anklängen an Bop, Fusion, Rock und Funk verschrieben, akustisch und elektrisch, lyrisch und aufbrausend. Selbst mit einem gebrochenen Fuß spielt Schlagzeuger Gard Nilssen gewohnt präzise. Die humorvollen Ansagen seines alten Freundes Petter Eldh verdeutlichen den Spaß, den die Band an diesem heißen Spätsommerabend in Köln hatte.
Musikszene
Auf den Spuren eines großen Vergessenen Dem Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Xaver Scharwenka zum 100. Todesjahr Von Mirko Schwanitz (Wdh. v. 11.09.2018) Franz Xaver Scharwenka war Ende des 19. Jahrhunderts ein international erfolgreicher Künstler und zählte zu den besten Pianisten seiner Zeit. Franz Liszt war Taufpate seiner Tochter. Mit Gustav Mahler gastierte er in New York. Mit Johannes Brahms, Max Bruch und Anton Rubinstein verband ihn eine enge Freundschaft. Er war Hofpianist des österreichischen Kaisers und trat im Weißen Haus auf. An der Fifth Avenue in New York und in Berlin gab es von ihm geleitete Konservatorien. Hier erlernte auch der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt das Klavierspiel. Nicht zuletzt verdankt die deutsche Bildungslandschaft Franz Xaver Scharwenka den Musikunterricht in seiner heutigen Form. Doch schon kurz nach seinem Tod 1924 war er weitgehend vergessen. Seit einigen Jahren bemüht sich die Xaver-Scharwenka-Stiftung in Bad Saarow in Brandenburg um eine Renaissance seines Werkes. Doch wie konnte es passieren, dass ein Künstler, der zu Lebzeiten weltweit als Klaviervirtuose gefeiert wurde, derart in Vergessenheit geriet und heute nur noch wenigen Musikkennern ein Begriff ist?